Social Networking im Hinterland geht auch ohne Internet: Egal, ob man was braucht oder nicht ... alle die man kennt trifft man beim Wochenmarkt. Der findet alle 4 Wochen statt, und wenn man doch was braucht - hier findet man es garantiert:
Pflanzen, Werkzeug, Obst, Geschirr, Handtücher, Gemüse, Vogelfallen, Räucherwurst, CDs mit portugiesischer Volksmusik (die am ganzen Markttag mit einer Lautstärke vorgeführt wird, die schon arbeitsschutzrelevant ist), Hühner, Ziegenkäse, Leggins, Fakehandtaschen, Korbstühle, Trockenfisch, Unterwäsche, Plastikschüsseln bis fast Badewannengröße, Lederschuhe ... alles in ungefähr dieser Reihenfolge.
Besonders angetan hat's mir die Auslage der BHs: immer unverpackt, manchmal ein bunter Haufen, manchmal aber auch fein säuberlich gestapelt und nach Größen sortiert. Die am Ende haben derartige Ausmaße, daß selbst Dolly Buster Schwierigkeiten hätte, sie auszufüllen.
Alles kriegt man auch in den örtlichen Geschäften zu meist deutlich geringerem Preis, aber zum Markt, da geht man halt hin, denn da trifft man die Leute.
Zwischen den Verkaufsständen stehen dann Brutzelbuden, die irgendwas auf offenem Feuer zubereiten. Egal was, ob Maroni oder Krakenbeine, es stinkt barbarisch verbrutzelt und gibt dem Ganzen das
besondere Flair.
Viele Verkäufer sind Ciganos, die sehen ganz besonders aus, oftmals schwarz gekleidet und mit der Zeit kennt man sie. Wenn es sehr sonnig ist, legen sich die Frauen was aus ihrer Verkaufsauslage auf den Kopf: einen Stapel Handtücher oder 1-2 gefaltete T-Shirts.
Außerdem bieten sie lautstark - gerne auch mit Megaphonen - ihre Waren an, immer zu einem Einheitspreis.
Vor Jahren, als es noch den portugiesischen Escudo gab, riefen die Marktfrauen "Só quiniiiiieeeentschcudosch", das hieß "nur 500 Escudos", das entsprach etwa 5 DMark. Seit der Umstellung rufen sie "Só ciiiiinceeeeerosch", das heißt "nur 5 Euros" ... Na? Merkt ihr was? .... ;-)
Noch ein paar weitere Markteindrücke: